„Ende gut, alles gut!“ oder „Einmal ist immer das letzte Mal!“ So jedenfalls sagt es der Volksmund.
Das letzte Flugzeug hat am 8. November 2020 den Berliner Flughafen „Otto Lilienthal“ mit dem weltbekannten Kürzel „TXL“ in Tegel verlassen. Der Airport stellte nach über 70 Jahren, davon 46 Jahre im heutigen Baukörper, endgültig den Betrieb ein.
Für die Öffentlichkeit waren die Gebäude des Flughafens an seinem allerletzten Tag leider gesperrt. Grund waren wohl die Vorsichtsmaßnahmen der Corona-Pandemie.
Wir vom Berlin-Brandenburg-Tipp hatten dennoch Gelegenheit, einen letzten Blick in die leergefegten Gänge zu werfen und das Flair der 70er zu spüren. Die Flughafen-Architektur, die die Berliner heute kennen, ist ein Entwurf der Architekten Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg. Baustart war 1970, Einweihung vier Jahre später.
Trotz der Besuchseinschränkungen kamen viele hundert Berlinerinnen und Berliner nach Tegel. Vor dem Terminal sowie auf der öffentlich zugänglichen Brücke zum Terminal C, die eine gute Sicht auf das Vorfeld bietet, tummelten sich, wohl nicht ganz coronagerecht, etliche Schaulustige. Die Berliner Verkehrsbetriebe verkehrten zum Abschied mit sechs Oldtimer-Bussen aus den 1960er-Jahren zum Airport.
Um den letzten Flieger tummelten sich bereits einige Stunden vor dem Abflug viele Flughafenmitarbeiter. Auf dem sonst einsamen Vorfeld war der Airbus zwischen Tegels markantem Terminal 1 sowie dem Tower geparkt.
Zum Abschied standen alle Mitarbeiter die konnten, die Feuerwehr mit Fontänen und Blaulicht und die FollowMe Autos Spalier. Das Flugzeug drehte vor dem Start noch einmal eine komplette Runde auf dem Flughafen.
Um 15:39 Uhr startete dann der Jet auf der Startbahn 08L auf Flug AF1235 nach Paris, Charles De Gaulle. Nach 72 Jahren Betrieb erhob sich damit zum allerletzten Mal ein Flugzeug ab Tegel in den Himmel über Berlin.
Die Berliner können dann voraussichtlich im nächsten Sommer auf den Start- und Landebahnen des Flughafens Tegel spazieren gehen. Nach der Schließung solle für den August ein „Tag der offenen Tür“ auf dem Gelände und in den Gebäuden geplant werden, hieß es bei der Tegel-Projektgesellschaft.